Freiheit für Kenan Ayas!

Der kurdische Aktivist Kenan Ayas befindet sich nach seiner Auslieferung aus Zypern seit Anfang Juni 2023 in U-Haft in der JVA Holstenglacis. Ihm wird die "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland" vorgeworfen, er habe 2018-2020 verschiedene "PKK-Gebiete" in D-land geleitet, darunter HH. Hamburg. Kenan Ayas lebte seit 2013 als anerkannter politischer Flüchtling im griechischen Teil Zyperns. Anwält:innen und Genoss:innen aus Zypern und seine Berliner Anwältin Antonia von der Behrens berichten.,

Schanzenfest: Klima, Flucht, Europa – das dreckige Paradies

Selbstor­ganisiert und unangemeldet. Mit unkommerziellem Anwohner:innenflohmarkt, Solidari­tätsständen, Livemusik und Aktionen. Gegen den Export der Folgen des Klimawandels und die Abschottung der EU-Außengrenzen. Für Menschen, die diesen Verhältnissen zu entfliehen ver­suchen, und für die Verschränkung sozialer Proteste. Aktivist:innen des indigenen Kongresses CNI aus Mexiko berichten über Proteste vor Ort. Live: Always Wanted War, Tannu & Nausika, F*cking Angry, Esels Alptraum, Chastity Belt, Gitte Schmitz (Polit-Tunte), Angerboys, Kem Trail, ContraReal.

Randale Zentrale: Spiel, Spaß und Commons!

In diesem Workshop werden bekannte Kinderspiele kritisch auf ihre impliziten Werte befragt. Da gesellschaftlich dominante Normen wie Konkurrenz, Leistungserwartung und Ausschlüsse durch Spielregeln hindurch unsere Haltungen und Einstellungen prägen, sollen diese spielerisch unter die Lupe genommen und commonsgemäß variiert werden. Da Kinder ausdauernder, kreativer und spielaffiner als die meisten Erwachsenen sind, werden sie hier die Expert:innen sein. Im Workshop wird viel gespielt, experimentiert und reflektiert! Mit Cordula Bachmann.

Für Kinder und ihre Bezugspersonen. Mit Anmeldung.

Stammtischkämpfer:innen Seminar

Reaktions- und Argumentationstraining gegen Stammtischparolen und zur Überwindung der berüchtigten Schrecksekunde. Gelernt werden Strategien, die ermöglichen, diskriminierenden Sprüchen und rechter Hetze Paroli zu bieten. In Theorie und Praxis werden gängige rechte Positionen untersucht und geübt, das Wort zu ergreifen und für solidarische Alternativen zu streiten statt für Ausgrenzung und Rassismus.

Mit Anmeldung

Katorga + Cimiterium + Feed the Tumör

Kundgebung zur Erinnerung an die italienischen Militärinternierten

17.000 italienische Militärinternierte wurden ab Herbst 1943 als Zwangsarbeiter in Hamburger Unternehmen eingesetzt. Nach der Verkündung des Waffenstillstands der neuen Regierung Italiens mit den Alliierten am 8. September 1943 waren sie entwaffnet und gefangenen genommen und zur Zwangsarbeit in die national- sozialistische Kriegswirtschaft verschleppt worden. Auch die jetzige Bundesregierung weigert sich, eine Lösung in der Entschädigungsfrage zu finden.

Beat Generation - FLINTA in music

Fotoausstellung mit Werken von Fotografinnen aus HH, die den Fokus auf die FLINTA*–Musikszene legen. Die Ausstellung hebt die künstlerischen Leistungen und Herausforderungen von FLINTA*-Musiker:innen hervor, die trotz ihrer Beiträge zur Musikindustrie weiterhin mit geschlechtsspezifischer Diskriminierung und anderen Hindernissen konfrontiert sind. Fotografinnen: Andrea Preysing, Christiane Stephan, Julia Schwendner, Shoki Shoot. DJs: Tutku, Miss Van Biss, ISI, Temazcal, Keos.club, Yaso G. Live (20:00): Sir Bradley.

Ausstellung auch am 9. Sept.

Support your local Waldbesetzung

Wie jedes Jahr steht wieder die nächste Rodungssaison vor der Tür. Ab Oktober soll wieder hektarweise Natur für den kapitalistischen Wahnsinn zerstört werden. In der Leinemasch in Hannover soll der Südschnellweg verbreitert und in Wilhelmsburg der letzte Wald des Bezirks Mitte für Wohnungsbau gerodet werden. Infovortrag von WiWa bleibt! und Tümpeltown (Leinemasch bleibt!).

And Me, I'm Dancing Too (Man khod, man ham miraghsam)

Iran/D/CZ 2023, 20 min, engl. UT - Doku/Fiktion: Saba für den Tanz, durch ihn drückt sie sich aus – aber in ihrem Land kann sie dies nicht frei tun. Porträt einer Generation junger Iraner:innen, die von den starren Regeln der Islamischen Republik eingeengt wird. Als Saba in einem poetischen Akt des Trotzes rebelliert, lösen sich die Grenzen zwischen Fiktion und Realität auf. Danach Gespräch mit Regisseur Mohammed Valzagedan.

Zusammen mit "Crows in the Rain" (Iran 2021, 60 min) über eine Dark Ambient-Band aus dem Iran. Im Rahmen des "Unerhört!" Musikfilm-Festivals (3.-9. Sept.).

Hamburgs Baseballschlägerjahre. Rechte und rassistische Gewalt in den 1980er Jahren. Ihre gesellschaftliche Bedingung und staatliches Wegsehen.

In den 1980er Jahren ereigneten sich in HH mindestens 8 Tötungsdelikte mit möglichem rechtem/rassistischem Hintergrund, mindestens 13 Bomben- und Brandanschläge und über 60 Körperverletzungsdelikte. Dass diese Baseballschlägerjahre weitgehend vergessen sind, liegt an der damals kaum betriebenen staatlichen Erfassung rechter Gewalt, an einer heutigen Recherche die fast ausschließlich virtuell stattfindet sowie daran, dass antifaschistische Archive und Zeitschriften meist erst um 1990 entstanden. Mit Felix Krebs und Florian Schubert.

In "Die widerliche Vereinigung!" - Veranstaltungsreihe zu Deutschland, Rechtsruck und antifaschistischen Perspektiven. Als Antwort auf die Feierlichkeiten zum "Tag der deutschen Einheit" in HH.

Support your local Waldbesetzung

Wie jedes Jahr steht wieder die nächste Rodungssaison vor der Tür. Ab Oktober soll wieder hektarweise Natur für den kapitalistischen Wahnsinn zerstört werden. In der Leinemasch in Hannover soll der Südschnellweg verbreitert und in Wilhelmsburg der letzte Wald des Bezirks Mitte für Wohnungsbau gerodet werden. Infovortrag von WiWa bleibt! und Tümpeltown (Leinemasch bleibt!).

Wiederholung am 7. Sept. in der Flora.

Frauen in Landschaften

D 2023, 90 min - Doku über das politische Engagement und die persönlichen Erfahrungen von vier ostdeutschen Politikerinnen (Anke Domscheit-Berg, Yvonne Magwas, Frauke Petry und Manuela Schwesig). Sie sind berufstätige Mütter wie es auch ihre Mütter in der DDR waren. Der Mauerfall und die Zeit danach hinterließen deutliche Spuren in ihren Leben. Wie viel Macht und Einflussnahme erfahren sie und wie viel Erschöpfung und Zweifel kostet sie ein Beruf, der von vielen als "die da oben" wahrgenommen wird und in dem kaum Fehler gestattet werden? Regisseurin Sabine Michel ist anwesend.

La Otra Ola - Der Kampf um Menschenrechte in Nicaragua und das Leben im Exil

2022, 47 min - Doku über das Leben Exil-Nicaraguaner:innen in Costa Rica. Wie viele andere Nicaraguaner:innen musste Xaviera Molina (Aktivistin beim Frauennetzwerk "Red de Mujeres Pinoleras") aufgrund der politischen Situation aus ihrer Heimat fliehen und sich ein Leben im costa-ricanischen Exil aufbauen. Der Film zeigt die Herausforderungen, mit denen Menschen wie Xaviera aufgrund von ihrer Flucht konfrontiert sind. Xaviera Molina und die Produzenten Néstor Arce, Carlos Herrera und Wilfredo Miranda Aburto sind anwesend.

Sirkka

The Black Rider

D 1991, 90 min - Doku über eine Theater-Inszenierung. Am Thalia-Theater inszenierte Robert Wilson 1990 "The Black Rider" nach einem Text von William S. Burroughs und mit der Musik von Tom Waits. Dazu Gespräch mit Regisseur Theo Janßen.

Im Rahmen von "Futur 7 Filmfestival" (1. - 17. Sept.).

Die Kinder vom Bullenhuser Damm

Rundgang durch die Gedenkstätte und den Rosengarten. Nazis ermordeten hier am 20. April 1945 20 jüdische Kinder, die zuvor für medizinische Experimente missbraucht worden waren. Jeden 1. Sonntag im Monat. Ohne Anmeldung.

Jin, Jiyan, Azad

Vor einem Jahr gingen im Iran und Ost-Kurdistan Tausende Menschen auf die Straßen. Viele Menschen haben gekämpft, wurden gefoltert und ermordet. Durch den Widerstand wurde aber auch vieles erreicht. Zum Beispiel sind Fragen und Diskussionen über die Existenz und die Realität der unterdrückten Völker und unterdrückten Geschlechter im Iran auf die Tagesordnung gekommen. Mit Medya Rojhilat und Sema Balouch. Farsi mit deutscher Übersetzung.

Yachten versenken!

Während wir uns Gedanken um steigende Lebenshaltungskosten in unseren überteuerten Mietwohnungen machen, leben die Reichen und Schönen in Saus und Braus in ihren Alster- und Elbvillen und genießen Schampus und Kaviar unbeschwert auf dem Segelboot oder der Privatyacht. Doch die Alster gehört uns allen! Ob zu Wasser oder zu Land: Die Klassenfrage stellt sich überall! Es ist Zeit, die Idylle in Hamburgs Villenvierteln zu durchbrechen und zu zeigen, dass wir – wie die Orcas, unsere Genoss:innen der Meere – Welle gegen ihren Reichtum machen! Schlauchbootkapitän:innen, Tretboothustler:innen, Stand Up Paddler:innen und Meeressäuger, vereinigt euch!

Chawerim

In drei Teilen erzählt die Comic-Serie "Chawerim" des Instituts für Neue Soziale Plastik von der zionistischen Hachschara-Bewegung, die vielen Jüd:innen die Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik ermöglichte. Benno Plassmann (Institut für Neue Soziale Plastik) führt in die historischen Hintergründe ein, Comiczeichner Sascha Hommer liest aus den Comics und berichtet von der Entstehungsgeschichte und Umsetzung des Projekts

Lypurá + OK Wait

Demorave Reclaim Hamburg!

Der Bestand an Freiflächen-, Club- und Kulturraum schrumpft in HH kontinuierlich, obwohl es wichtig wäre, subkulturelle Räume zu schaffen und zu pflegen. Die Erhaltung und Weiterentwicklung dieser subkulturellen Orte fördert die gesellschaftliche Vielfalt und ist ein Standort-Anreiz für junge Menschen, aufstrebende Künstler:innen und Kreative. Der geplante Neubau der Sternbrücke ermahnt, dass diese Stadtentwicklungspolitik ohne Beteiligung der Einwohner:innen nicht weiter tatenlos hingenommen werden kann. Gefordert wird zudem ein Freiluft-Partygesetz nach dem Vorbild Bremen.

Route: Schulterblatt - Feldstraße - Schlump - Flora (20:00-22:00).

Treasure Sounds Allnighter

Ska/Reggae/Rocksteady - Gast: De La Fuentez (Südtirol).

Mahnwache für getöteten 15-jährigen Radfahrer

Am Dienstagnachmittag tötete ein rechts abbiegender Lkw-Fahrer in Groß Flottbek einen 15-jährigen Radfahrer. ADFC ruft zur Mahnwache auf.

Soundpresse - Jam-Session mit Open Stage und Band

Erst "Moinem", dann Open Stage.

Auto-Fiktion: Der Struggle* so real

Solo-Tanzperformance von Verena Brakonier. Spielerisch und mit kritischem Humor zeigt sie, wie sich die Herkunft auf den Körper, auf Bewegungen und den Weg durch das Leben auswirken kann. Zwischen Hebebühne, Reifen und Schweißgerät verhandelt sie dabei Klassismus, die Diskriminierung aufgrund der sozio-ökonomischen Herkunft und Klassenposition, und seinen Einfluss – gesellschaftlich und auf sie persönlich. Sie erforscht einen Raum zwischen unterschiedlichen Milieus, männerdominierten Arbeitswelten und der sogenannten "Hochkultur".

3 weitere Vorstellungen am Samstag und Sonntag. Mit Anmeldung.

The War Game

GB 1965, 48 min - Spielfilm/Mockumentary über einen hypothetischen nuklearen Angriff auf Großbritannien während des Kalten Krieges. Der von der BBC produzierte, im englischen Fernsehen jedoch nicht ausgestrahlte Film wollte die jede Vorstellungen übersteigenden Zerstörungen eines Atomkriegs bewußt machen, die öffentliche Meinung aufrütteln und zu einer moralisch-politischen Stellungnahme auffordern. Dazu Filmgespräch zum Anti-Kriegstag: "Krieg und Filme?"

Im Rahmen von "Futur 7 Filmfestival" (1. - 17. Sept.).

Black faces in white? spaces

Die Doku (2021) von Thabo Thindi erforscht die Dynamik und Komplexität, die ein Mensch in einem Land erlebt, das sich als homogen weiß versteht. Nach dem Film Diskussion mit Regisseur Thabo
Thindi.

Im Rahmen des Festival contre le racisme.

"Jusqu’ici tout va bien..." - Reflexionen zu den Riots in Frankreich

Als die Banlieues vor 18 Jahren in Flammen aufgingen, konstatierten viele Kommentator:innen zwar die "Rückkehr der sozialen Frage" nach Kerneuropa, die Linke – inner- wie außerhalb Frankreichs – stand den Geschehnissen jedoch weitgehend ratlos gegenüber. Vor wenigen Wochen löste der Polizeimord am 17-jährigen Nahel erneut heftige Aufstände aus und wieder stiegen Rauchzeichen aus den Trabantenstädten auf. Communaut-Autor Thomas Ernest versucht, diese zu deuten und im Hinblick auf sozialrevolutionäre Perspektiven zu diskutieren.

Alles Einzelfälle? Rechtsextremismus bei der Hamburger Polizei am Beispiel Wilhelmsburgs

Ein Hauptkommissar, der in Wilhelmsburg als "Cop4U" eingesetzt war, teilte über Jahre offensiv rechte Meinungen in sozialen Netzwerken (auch mit seinen Kolleg:innen). Hauke Brückner, der in HH über Konflikte und die Polizei forscht, hat diesen "Einzelfall" ausgewertet, um grundlegend über die politische Funktion und das gesellschaftliche Wirken der Polizei zu sprechen. Die Ereignisse in Wilhelmsburg dienen dabei als konkrete Beispiele, um Rechtsextremismus und Rassismus bei Amtstragenden, Repression von Aktivismus, die demokratische Kontrolle der Polizei sowie machtkritische Wissenschaft zu beleuchten und zu hinterfragen.